
- Naturerlebnis, Wanderung
Teide Nationalpark
Seinen Namen erhielt der Teide von den Ureinwohnern Teneriffas: Die Guanchen sahen ihm die Hölle („echeide“) und den Sitz des Feuer spuckenden Gottes Guayote. Die kegelförmige Silhouette mit der häufig schneebedeckten Spitze ist von vielen Punkten der Insel aus sichtbar und der Pico del Teide hat einige Superlative zu bieten:
- Der Teide ist mit 3.715 Metern der höchste Berg Spaniens
- Mit 7.500 Metern Höhe über dem Meeresboden gilt er als dritthöchster Inselvulkan der Erde.
- Der 19.000 Hektar große Teide Nationalpark ist der meistbesuchte Nationalpark Europas.
- Aufgrund des außergewöhnlich klaren Himmels ist der Nationalpark seit 2014 das weltweit erste Weltkulturerbe mit dem Titel "Destino Starlight".
- Die Sternwarte des Teide ist das größte Sonnenobservatorium der Welt
Ein Besuch dieser magischen Gegend ist deshalb für die meisten Teneriffa-Besucher ein Muss. Viele Urlauber denken nur an eine Besteigung oder eine Seilbahnfahrt auf den Teide, aber Sie müssen gar nicht so weit nach oben, um das Naturschauspiel zu genießen! Der Teide Nationalpark bietet eine riesige Vielfalt an möglichen Unternehmungen.
Die Entstehung des Teide im Zeitraffer
Vor rund 8 Millionen Jahren entstand Teneriffa aus den drei Vulkanen Teno, Anaga und Adeje – die drei „Ecken“ der heutigen Inselform. Nachdem die drei Vulkane erloschen waren, bildete sich zwischen den Vulkanruinen in der Mitte der Insel ein neuer Vulkan – der Las Cañadas. Im Verlauf mehrerer Eruptionen rutschten seine Hänge ab und in Schichten bauten sich nach und nach die beiden Kegel des Teide und des benachbarten Gipfels Pico Viejo auf.
Das Besondere: Der gewaltige Kraterkessel des Urvulkans Las Cañadas wurde durch Erosions- und Eruptionsmaterial so weit aufgefüllt, dass auf 2.000 Metern Höhe eine Hochebene mit 17 Kilometern Durchmesser entstand – die heutige Caldera de las Cañadas, im Süden von bis zu 500 Meter hohen Kraterwänden begrenzt – einer der größten Vulkankessel der Welt.
Tipps für den Teide Nationalpark
Sie glauben, dass Vulkanlandschaften trostlos sind? Dann werden Sie im Teide-Nationalpark staunen! Die verschiedenen Gesteine und Mineralien erzeugen ein sehr abwechslungsreiches Farbspiel zwischen Weiß- und Gelbtönen, Rot und Schwarz bis hin zu Jadegrün. Neben den Farben sind es aber auch die bizarren Felsformationen und die Flora im Lauf der Jahreszeiten, die uns bei jedem Besuch aufs Neue faszinieren. Besonders von April bis Juni können Sie inmitten des Vulkangesteins eine Farbexplosion verschiedener Pflanzenarten erleben.

Der Teide-Nationalpark ist gut erschlossen, mit einem großen Netz an Aussichtspunkten, Parkplätzen und Wanderwegen.
Am Besucherzentrum El Portillo beginnen Wanderwege durch die Arenas Negras, mit tollen Ausblicken auf den Nationalpark Teide und auf die Hochebene Llano de Maja. Ebenfalls am Besucherzentrum El Portillo startet der 16 Kilometer lange Wanderweg PNT 04 „Siete Cañadas“, der dem alten königlichen Handelsweg Camino Real de Chasna folgt. Eine leichte Rundwanderung führt um die Roques de Garcia mit dem beliebten Fotomotiv des bizarr geformten „Finger Gottes“, den Roque Cinchado, und der Felsformation La Catedral. Wenn Sie schon am Roque Cinchado sind, können Sie ein kleines Stück weiter südlich „Los Azuleos“ bestaunen – hier schimmert das Gestein türkis!
Einen der schönsten Ausblicke über den Park bietet die (steile und steinige!) Rundwanderung auf den Alto de Guajara, den höchsten Gipfel der Kraterwand.
Die Fülle der Ausflugsmöglichkeiten im Nationalpark ist fast unerschöpflich – fragen Sie uns gerne nach unseren Lieblingstipps oder stöbern Sie durch die Wandervorschläge des Portals tenerifeon – die offizielle Plattform des Tourismusverbands. Es gibt außerdem zahlreiche Anbieter für geführte Touren und Ausflüge, beispielweise für Astronomiefans zur Sternenbeobachtung.
Auf den Teide
Der Aufstieg zum Teide ist erfordert viel Kondition und gute Ausrüstung (im oberen Bereich kann es jederzeit schneien!) Bequemer ist es, wenn Sie auf die Seilbahn ausweichen, die Sie auf 3.555 Meter zur Bergstation La Rambleta bringt, mit einem wunderbaren Aussichtspunkt über die Caldera de las Cañadas. Spekakulär ist es, wenn sich am Rande der Caldera die Passatwolken zu einem Wolkenmeer stauen.
Am Mirador La Rambleta schließen Wanderwege an, beispielsweise zum Mirador de Pico Viejo (ca. 30 min Gehzeit) oder zum Mirador de la Fortaleza (25 min Gehzeit). Für den Pfad „Telesforo Bravo“ zum Teide-Gipfel (ca. 40 Minuten Gehzeit) benötigen Sie eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung. Wichtig: Kümmern Sie sich mit einigen Wochen Vorlauf schon von zu Hause aus um das Permit und buchen Sie auch bereits die Fahrt mit der Seilbahn. Beides ist online möglich.
Update: Die Nationalparkverwaltung hat Ende 2024 auch für die Aufstiegswege zur Bergstation La Rambleta Besucherbeschränkungen eingeführt. Sollten Sie also zu Fuß hochwandern wollen, müssen Sie vorher Ihre Route auswählen und sich für das gewünschte Zeitfenster einen Platz sichern! Sie müssen das Permit den Nationalparkrangern vorweisen können. Die Anmeldung erfolgt über das Portal tenerifeon.es.
Es ist strikt verboten, Vulkansteine vom Teide als Souvenir mitzunehmen - am Flughafen erfolgen regelmäßig Stichprobenkontrollen des Gepäcks!
Siegfried Hochstein
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